Der erste Mensch


Der erste Mensch

Die unglaubliche Geschichte einer Kindheit

Nach Albert Camus

05. März 2025, 20 Uhr, Heinz-Hilpert-Theater

Tickets: 20 - 32 € erm. 7,50 - 13 €
VVK: ab 01.08.2024


Sagas Ensemble

Mit Wolfram Koch und dem Orchestre du Soleil


Die Schule ein Ort, der einem den Blick auf das Leben öffnet? Ein junger Schüler, für den das Lernen ein wildes Abenteuer ist, bei dem ihm täglich neue Welten erschlossen werden? Der kleine Albert Camus hat das so erlebt. Moderne Bildungspolitiker:innen und Pädagog:innen müssen sich irritiert die Augen reiben, wenn sie seine Geschichte hören. In einem sensationellen erzählerischen Parforceritt entführt Wolfram Koch sein Publikum in dieser emotionalen Theaterproduktion als Ich-Erzähler in eine Welt voller Armut, Lebensfreude und „natürlicher Schönheit." Die Musik des „Orchestre du Soleil" liefert den mitreißenden Soundtrack zu diesem hochaktuellen Stück über das „Abenteuer Bildung", an dessen Ende ein Mann, der als Kind in einer Familie von Analphabeten aufwächst, mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wird. Es ist die Kindheitsgeschichte des Literaturnobelpreisträgers Albert Camus. In dessen autobiographischen Roman „Der erste Mensch" begibt sich der Protagonist auf die Suche nach seinem Vater, der im Ersten Weltkrieg gefallen ist und den er nie kennengelernt hat. Damit beginnt für den Erzähler eine Reise zurück in seine Kindheit. Er kehrt heim in die Hitze Algiers, in die Armut und die Unschuld. Er lässt seine Kindheit Revue passieren, beschreibt - so humorvoll wie berührend und in einer Sprache von poetischer Schönheit - die freie Schwerelosigkeit am Strand, in der Sonne und im Meer. Er erinnert sich an die Rebhuhn-Jagd in der Wüste, zu der er mit seinem Onkel oft am frühen Morgen aufbricht - und vor allem: an das Abenteuer Schule, das ihm eine völlig neue Welt eröffnet.

 

Er erzählt von seiner schweigsamen Mutter im Armenviertel Algiers und der dominanten Großmutter, die nur durch die Unterstützung seines Volksschullehrers davon überzeugt werden kann, dass der Junge ins Gymnasium gehört. Dort, „geworfen in eine unbekannte Welt", der „unschuldigen Welt entrissen", begreift er, „dass ich alles, was ich wollte, erreichen würde, und dass nichts, was von dieser Welt ist, mir jemals unmöglich sein würde." Der Regisseur und Produzent Martin Mühleis hat mit Bühnenbearbeitungen von literarischen Werken in den vergangenen Jahren große Erfolge gefeiert. Seine beiden Erich-Kästner-Bearbeitungen – „Als ich ein kleiner Junge war" und „Prost Onkel Erich!" - zählen mit mittlerweile fast 500 Vorstellungen zu den erfolgreichsten literarischen Bühnenproduktionen in Deutschland. Zuletzt hat er für die beiden Schauspieler Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl gemeinsam mit dem Komponisten Libor Síma aus Charles Dickens' „Die Weihnachtsgeschichte" ein musikalisches Sozialmärchen geschaffen. In seinen Bühnenarbeiten hat Mühleis eine eigene Form entwickelt. Es gelingt ihm, Literatur für die Bühne zu adaptieren, ohne sie in Struktur, Rhythmus und Sprache zu verändern. Aus den literarischen Vorlagen entstehen auf diese Weise eigene Bühnenwerke, die die Zuschauer:innen zu Mitgestalter:innen machen. Mühleis' reduzierte und karge Erzählformen bewirken, dass ein wesentlicher Teil der Geschichte in der Phantasie der Betrachter:innen entsteht.


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