Jeeps


Jeeps

Satire über Geländewagen, Sprengsätze und soziale Verwerfungen von Nora Abdel-Maksoud

14. Januar 2025, 20 Uhr, Heinz-Hilpert-Theater

Tickets: 15 -26 € erm. 7,50 - 13 €

VVK: ab 01.08.2024


Burghofbühne Dinslaken

 

Jobcenter München, das Büro von Sachbearbeiter Gabor. Vom Fenster aus kann man seinen neuen Geländewagen sehen, für den er sich auf viele Jahre verschuldet hat. Mit ihm im Büro sind sein Kollege Armin und zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Gemein haben sie allerdings, dass sie Gabor drohen und zwar damit, sein heiß geliebtes Auto in die Luft zu jagen, wenn er nicht die Lose rausrückt. Hinter den Losen verbergen sich Erbschaften, die gerechter verteilt werden sollen. Eine Erbschaftsreform hat nämlich dafür gesorgt, dass die zu vererbenden Vermögenswerte unter allen Berechtigten, die ihren Antrag korrekt gestellt haben, verlost werden. Silke, Gründerin einer Firma für Laptop-Taschen im Lederhosendesign, will sich jetzt ein Los besorgen. Warum sollte sie, die stets fleißig war und genau wie ihr Vater immer gearbeitet hat, auf ihr Erbe verzichten müssen? Maude, ihre Komplizin, ist langzeitarbeitslos und möchte eigentlich nur eine Regelsatzerhöhung um acht Euro. Allerdings hat Gabor sie beim Pfandflaschensammeln erwischt und ihr daraufhin ihren Erlös vom Regelsatz abgezogen. Dann geht etwas schief und … Chaos!

 

Mit ihrem Theaterstück „Jeeps“ trifft Nora Abdel-Maksoud die Achillesferse unserer Gesellschaft. Es geht um nicht weniger als um die Frage nach Gerechtigkeit. Dabei kommt manch unangenehme Wahrheit ans Licht: 400 Milliarden Euro werden pro Jahr vererbt und jedes fünfte Kind ist arm. Der Regelsatz Hartz IV für Bildung liegt bei 1,12 Euro im Monat und pro Tag werden 4,48 Euro für Nahrungsmittel veranschlagt – klingt ungerecht? Aber ist eine Umverteilung von außen gerecht? Wer ist bereit, etwas abzugeben? Gehöre ich selbst zur Mittelschicht? Oder wirklich schon zu den Besserverdienenden? Mit bissigem Humor und großer Präzision zeigt Abdel-Maksoud unser Denken und Handeln auf, ist dabei unterhaltsam und schafft es immer wieder, uns kalt zu erwischen.


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